Glatz-Familiengeschichtliche Forschung e.V.

Auf Einladung unserer Schweizer Freunde verbrachten wir ein paar sehr schöne Tage an verschiedenen Orten in der Schweiz.

Zunächst besuchten wir Ruth Ley-Keller (deren Mutter eine geb. Glatz war) und ihren Mann Werner Ley in Oberwil bei Basel und verbrachten dort zusammen mit Ruth’s Schwester Dora, die ebenfalls zu Besuch war, einen sehr schönen und gemütlichen Sommerabend.

Am nächsten Tag ging es gemeinsam Richtung Walensee. Unterwegs machten wir Station bei Werner Glatz, einem Cousin von Ruth und Dora und dort gesellte sich ein weiterer Cousin, Peter Glatz aus Frauenfeld, zusammen mit seiner Frau Susanne dazu.

Unser Ziel war es, das „Basler Sport- und Ferienhaus Morgenholz“ zu besuchen, das von einem Vorfahren der Schweizer Glatz‘ im Jahre 1894 erbaut wurde.

Doch vorher zeigte uns Werner Glatz, der die Gegend sehr gut kennt, viele schöne Plätze, wo wir u.a. bei schönem Sommerwetter zum Mittagessen eingekehrt sind.

Am Nachmittag ging die Fahrt entlang des Walensees weiter und am Abend hatte Werner Glatz eine nette Unterkunft für uns gebucht, wieder mit tollem Blick auf den Walensee und die gegenüberliegenden Berge. Am Abend feierten wir dann noch gebührend den Geburtstag von Werner Ley und ließen den Tag gemütlich ausklingen.

Nach dem Frühstück ging es am nächsten Tag dann endlich zum „Morgenholz“. Wir fuhren bis zur Seilbahnstation Niederurnen. Mit einer kleinen Pendelseilbahn, die nur 8 Personen fasst, schwebten wir in 10 Minuten nach oben und von dort waren es dann noch wenige Gehminuten bis zum Ferienheim. Um die Geschichte dieses Hauses und die Beweggründe für unseren Aufenthalt dort besser zu verstehen, hier ein Auszug aus einem Text auf der Homepage des Ferienhauses Morgenholz:

 

„Wer ist eigentlich Besitzer des Ferienhauses und was ist Sinn und Aufgabe?

Das Haus wurde im Jahre 1895 von einem Basler Sportlehrer, Adolf Glatz [ … ], gegründet und mit viel Enthusiasmus und Mithilfe der damaligen Gemeinde Niederurnen (heute Teil der Gemeinde Glarus-Nord) erbaut. Besitzer ist der Verein Ferienheim Morgenholz, der aus dem ursprünglichen "Verein „Ferienheim Basel" hervorgegangen ist.

Das Haus wurde immer wieder etwas erweitert und den neusten Bedürfnissen angepasst, ohne dass deswegen sein Stil verändert wurde. [ …].

 

Ursprünglich als Basislager für Turnfahrten erbaut und jahrelang nur für eigene Ferienlager genutzt, wurde es 1988 für die Bedürfnisse der Schulen sanft renoviert und umgebaut.

Heute ist das Haus von Mai bis Oktober fast durchgehend belegt.

Der Verein Ferienheim Morgenholz (VFM) als Trägerverein besteht aus rund 40 Personen, die alle einmal in ihrer Jugend erlebnisreiche Aufenthalte auf dem Morgenholz verlebten und/oder sich mit dem Haus stark verbunden fühlen.

Aus der emotionalen Bindung heraus treffen sich viele ehemalige Kolonisten (um bei diesem historischen Ausdruck zu bleiben) alle zwei Jahre regelmässig zu einem ungezwungenen Zusammensein im Ehemaligenlager auf dem Morgenholz wieder.“

 

Und an besagtem Wochenende war „Ehemaligentreffen“ auf dem Morgenholz. Wir kamen also dort an und wurden von den Mitgliedern des Vereins herzlich begrüßt. Felix Forster und Felix Merkli, die beiden Vorstände, waren sehr aufgeschlossen und betonten gegenüber den Schweizer Glatz‘ immer wieder ihre Freude darüber, dass sich Nachfahren des Erbauers dieses Hauses für dessen Geschichte interessierten. Und so öffneten sie bereitwillig ihr Archiv in dem sich wahre Schätze befinden. Das war und ist besonders für Ruth Ley-Keller interessant, weil sie ja auch ein Buch über die Schweizer Glatz‘ geschrieben hat. Darüber haben wir in den Glatz-Nachrichten, Ausgabe 57 vom November 2013 berichtet.

Ruth Ley-Keller hatte einen Silberbecher dabei, den Adolf Glatz einst als Dankeschön für seine Verdienste um das Ferienheim Morgenholz erhalten hatte, und der sich heute in ihrem Besitz befindet. Der Becher wurde mit Wein gefüllt und reihum tranken alle in Erinnerung auf das Wohl des Erbauers dieses schönen Hauses.

Im Ferienhaus Morgenholz gibt es sogar eine Glatz-Stube. Die Vereinsmitglieder erzählten uns, dass sie den Erbauer des Ferienheimes bis heute liebevoll „Papa Glatz“ nennen. Wir fanden es beeindruckend, wie auf diese Art und Weise das Andenken an eine geschätzte Persönlichkeit bewahrt wird.

 

Wir verbrachten einen sehr schönen Tag auf dem Morgenholz, machten eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt, wieder mit Blick auf den Walensee, bevor wir uns am späten Nachmittag voneinander verabschiedeten.

Wer mehr über das Ferienhaus Morgenholz erfahren will kann hier gerne nachschauen: www.morgenholz.ch.

 

Unsere Reise in die Schweiz war damit aber noch nicht zu Ende. Wir fuhren mit Peter und Susanne Glatz zu deren Wohnort nach Frauenfeld, wo wir die nächsten zwei Tage die Gastfreundschaft der beiden erleben durften.

Am 1. August, dem Nationalfeiertag der Schweiz, besuchten wir gemeinsam eine Veranstaltung in Steckborn/Bodensee und hörten die Rede einer Bundesrätin, die auch uns als Deutsche sehr beeindruckte. Danach schauten wir uns von verschiedenen Standorten bei Einbruch der Dunkelheit Feuerwerke und Höhenfeuer an, die überall in der Schweiz am Nationalfeiertag zu sehen und zu hören sind.

Nach vier Tagen sind wir dann mit vielen neuen Eindrücken und dem Gefühl einer herzlichen Verbundenheit mit den Schweizer Glatz‘ nach Hause gefahren.

 

Klara und Martin Glatz